Unter diesem Motto stand die diesjährige Radltour der SPD-Ortsvereine des Tegernseer Tals und Waakirchen. Denn jede/r klagt über die enorme Verkehrsbelastung auf unseren Straßen, so machte man sich auf die Suche welche Notwendigkeiten es bräuchte um die Situation auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, aber auch welche Ansätze es schon gibt.
Beim Start in Bad Wiessee erläuterte Gemeinderat Bernd Kuntze-Fechner über Bemühungen der Kommune die Infrastruktur für das Verkehrsmittel Fahrrad zu ertüchtigen, um das Prädikat fahrradfreundliche Kommune zu erhalten. Zudem berichtete er über den schon langen Kampf die Geschwindigkeit auf der Bundesstraße vor der Grundschule auf 30 km/h zu begrenzen. Die kürzlich vom Bundestag beschlossene Regelung, dass die Kommunen hier ein größeres Selbstbestimmungsrecht erhalten, soll Anlass sein hier einen erneuten Anlauf zu nehmen. Im Gemeindebereich Kreuth berichtete Gemeinde- und Kreisrat Martin Walch von Bestrebungen und Beschlüssen ab 2026 eine stündlich verkehrende Busverbindung zwischen Tegernsee und Jenbach in Tirol einzurichten. Damit wären unter anderem auch die entlegenen Ortsteile Glashütte und Stuben an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Bedient werden könnten damit aber auch die Wanderparkplätze, das Skigebiet Christlum sowie der Fernbahnhof Jenbach. In Rottach-Egern kam das Thema Parkraum-bewirtschaftung in die Diskussion. Angedacht wurde den Parkraum wie auch in Ballungsraum München zu bepreisen um mit den Einnahmen alternative Verkehrskonzepte zu stützen. Zu überlegen wäre hierzu ein Jahresticket für Einheimische, das auch in den jeweils anderen Kommunen im Tal anerkannt würde. In Tegernsee war die Schienenanbindung der Tegernseer- Eisenbahn-Betriebsgesellschaft an das DB-Netz in Schaftlach das Thema. Das in kommunalem Besitz der Stadt Tegernsee, Gemeinde Gmund und Landkreis Miesbach befindlichen Unternehmen steht vor großen Herausforderungen das rd. 15 km lange Verkehrsnetz für die Herausforderungen der Zukunft hin aufzurüsten. Besonders die geplante Elektrifizierung wirft viele Fragen auf. Zu überlegen wäre, ob nicht die vom früheren BOB und jetzigen MVV Geschäftsführer Bernd Rosenbusch ins Gespräch gebrachte Lösung, eines Akku Betriebes in den Außenästen des Netzes sinnvoller, wesentlich leichter umzusetzen und vermutlich sogar günstiger wäre.
In Gmund nun war die Verknüpfung von Schiene und Straße das Thema. Gemeinderat Johann Schmid erläuterte den Stand der Planungen, aber auch die Hindernisse die der Realisierung gerade durch behördliche Einsprüche und anderweitige Planungen bisher im Wege standen. Schade, dass dadurch die Errichtung eines den heutigen Bedürfnissen genügenden Busbahnhofes mit zugehörigen Park und Ride, sowie überdachten Fahrradabstellanlagen weiter verzögert wird und in Summe damit auch immer teurer wird. Zum guten Abschluss berichtete die Waakirchner SPD-Ortsvorsitzende Anne Spahmann von einem Best Praxis Beispiel aus ihrer Kommune. Seit über einem Jahr werden die vom ÖPNV unterversorgten Gemeindeteile durch einen ehrenamtlichen Ortsbus sowohl an die örtliche Geschäftswelt, aber auch an die überörtlichen Verkehrsadern Bus und Bahn angebunden.